In Q1 2023 überstiegen Lkw-Kapazitäten die Nachfrage der Verlader, was zu eine Rückgang der Frachtraten führte
Mauterhöhungen in Deutschland und gesteigerte Nachfrage nach Lkw-Ladungen während der Hochsaison trieben die Preise im H2 2023 in die Höhe. Frachtraten lagen am Jahresende 1 % über dem Niveau von Januar
Spot-Markt verzeichnete signifikanten Rückgang von 47 % im Vergleich zum Vorjahr
Frachtraten für Transporte von Deutschland nach Polen stiegen mit 17 % stärker als in anderen Schlüssel-Korridoren, vor allem aufgrund steigender Kraftstoffpreise und Arbeitskampfmaßnahmen der Fahrer aufgrund neuer EU-Gesetzgebung
Elektro-Lkw und HVO-Kraftstoffe dürften 2024 Wachstum verzeichnen. Branche intensiviert aufgrund zunehmender Vorschriften Bemühungen zur Dekarbonisierung
BERLIN 01.02.24 - sennder, eine führende digitale Spedition in Europa, hat ihren 2. Marktreport für den europäischen Straßengüterverkehr veröffentlicht. Der “European Road Freight 2023 Year in Review”-Report analysiert die wichtigsten Trends, welche den europäischen Straßengüterverkehrs-Marktes Jahres 2023 geprägt haben, basierend auf proprietären Daten aus einem Netzwerk von rund 40.000 Lkw. Darüber hinaus gibt der Report einen Ausblick auf Markt-trends für 2024.
Julius Koehler, Mitbegründer und Geschäftsführer von sennder, sagte: "Das Jahr 2023 war erneut ein beispielloses Jahr für unsere Branche. In einer Phase anhaltender Marktschwankungen und der zunehmenden Dringlichkeit, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, beobachten wir, wie Verlader und Frachtführer verstärkt technologische Chancen nutzen und sich auf neue Umwelt- und Regulierungsanforderungen einstellen. Für 2024 ist der Ausblick eindeutig: Die Herausforderungen, die mit geringeren Transportnachfragen einhergehen und makroökonomische Herausforderungen halten an - Digitalisierung ist der Schlüssel, um dies erfolgreich zu bewältigen."
Sinkende Frachtraten in Q1 2023
2023 präsentierte sich als herausforderndes Jahr für die Branche, in dem globale makroökonomische Bedingungen ihren Tribut von Verladern und Frachtführern forderten. Die Nachfrage im Straßengüterverkehr, ein maßgeblicher Indikator wirtschaftlicher Gesundheit, verzeichnete nach dem Allzeithoch der Frachtraten 2022 einen Rückgang. Im Bemühen, Ladungen zu sichern, setzten Frachtführer auf Niedrigpreisstrategien, die die Frachtraten im ersten Quartal 2023 um bis zu 9 % senkten.
Trotz dieser Herausforderungen lagen die Raten europäischer Frachtführer im Jahresvergleich 1 % über dem Niveau von Januar 2023. Dies resultierte aus der Hochsaison-Nachfrage und der neuen deutschen Straßenmaut ab Dezember 2023, die die Mautkosten für Frachtführer auf deutschen Straßen um bis zu 83 % erhöhte. Die deutschen Frachtraten stiegen infolgedessen Ende 2023 um 6 %, wobei sennder dies auf die gestiegenen Kosten zurückführt.
Den Rückgang des Spot-Marktes bewältigen
Im Jahr 2023 verzeichnete der Spot-Markt einen Rückgang, wobei sennder einen Rückgang um 47 % gegenüber dem Vorjahr beobachtete. Die anhaltenden, ungünstigen makroökonomischen Bedingungen beeinträchtigten die Ausgaben der Verbraucher und die Aufträge von Unternehmen, was zu anhaltenden Überkapazitäten im Lkw-Verkehr führte.
Während der "Hochsaison" im Frachtverkehr, vom Black Friday-Wochenende bis zum Jahresende 2023, war ein geringerer Spitzenwert als in den Vorjahren zu verzeichnen, da die Aufträge aufgrund des Rückgangs der Verbraucherausgaben abnahmen. Trotzdem lag das Lkw-Ladevolumen laut sennder’s proprietären Daten in der letzten Novemberwoche 2023 um 65 % über dem Durchschnitt, da viele preisbewusste Verbraucher Black Friday-Rabatte abwarteten, bevor sie größere Einkäufe tätigten.
Julius Köhler, Mitbegründer und Geschäftsführer von sennder, sagte: "Inmitten der anhaltenden Marktvolatilität baut sennder sein Control-Tower-Geschäftsmodell für nachhaltiges Wachstum weiter aus: Wir übernehmen 100% des FTL-Geschäfts unserer Kunden und digitalisieren sämtliche Interaktion. Dadurch entsteht für unsere Kunden ein Mehrwert, insbesondere in Form von niedrigeren Kosten . Auf diese Weise schaffen wir eine verlässliche Nachfrage nach Basis-und Vertragsladungen, und darüber hinaus nach Spot-Ladungen. Dies bleibt eine Priorität für 2024".
Blick auf Schlüsselkorridore
Während die Kosten für Ladungen von Deutschland nach Polen zum Jahresende stabil blieben, verzeichneten die Frachtführer für Exporte von Polen nach Deutschland den stärksten Kostenanstieg: Die Preise pro Kilometer erhöhten sich im Laufe des Jahres um 17 %. Steigende Dieselpreise und Streiks polnischer Fahrer wirkten sich auf die Verfügbarkeit der Fahrern im europäischen Straßengüterverkehrsmarkt aus. Laut sennder’s proprietären Daten blieb der Spanien-Niederlande-Korridor stabil, wobei Schwankungen über das Jahr hinweg auf wiederkehrende saisonale Dynamiken zurückzuführen sind.
Nachdem die tägliche Obergrenze für die Einreise von Lkw-Fahrern aus der Ukraine in die EU ab Juli 2022 vorübergehend aufgehoben wurde, gewannen ukrainische Frachtführer auf einzelnen Korridoren dominierende Marktanteile. Dies führte zu Protesten polnischer Lkw-Fahrer, die für ihre Anliegen streikten, Grenzübergänge blockierten und die Wiedereinführung des Fahrererlaubnis-Verfahrens durch die EU forderten.
Die durch die russische Invasion in der Ukraine verursachten Störungen der Lieferketten beeinträchtigten 2023 weiter den Welthandel und die Energiemärkte. Das Auftragsvolumen der Verlader blieb aufgrund der geringeren Produktion und der geringeren Verbraucherausgaben während der schrittweisen wirtschaftlichen Erholung in den wichtigsten Volkswirtschaften gedämpft.
Ausblick 2024: Grüner Transport weiter auf dem Vormarsch
Im Jahr 2023 rückte der Markt für umweltfreundliche Logistik weiter kohlenstoffarme Transportlösungen wie HVO und Elektro-LKW in den Fokus. Der Zugang zu HVO wurde an öffentlichen Tankstellen 2023 weiter ausgebaut. sennder prognostiziert, dass dieser Trend im Jahr 2024 voraussichtlich weiter zunehmen wird, da Deutschland und Frankreich beabsichtigen, bürokratische Auflagen für den Verkauf von reinem HVO zu lockern.
Auch wenn HVO als kosteneffizientes Mittel zur kurzfristigen Reduzierung der Kohlenstoffemissionen dient, prognostiziert sennder, dass Elektro-Lkw langfristig eine Schlüsselrolle bei der Erreichung von Netto-Null-Emissionen im Straßengüterverkehr spielen werden. Der Report beobachtet die Entstehung neuer Geschäftsmodelle, um die Herausforderungen zu überwinden, die mit der Einführung von Elektrofahrzeugen in großem Maßstab verbunden sind.
Julius Köhler, Mitbegründer und Geschäftsführer von sennder, sagte: "Die Branche muss neue Lösungen für die Dekarbonisierung finden, und neue Geschäftsmodelle müssen Teil der Strategie sein. Da die Elektrifizierung sowohl für Verlader als auch für Frachtführer immer noch mit hohen Kosten verbunden ist, dürfte die Zusammenarbeit der Branche für Fortschritte im Jahr 2024 von entscheidender Bedeutung sein. Dies gilt insbesondere für kleine Transportunternehmen, die auf innovative Modelle angewiesen sind, um Zugang zu ansonsten kostenintensiven E-LKWs und erhöhten Kapazitäten zu erhalten. Wir werden auch im Jahr 2024 viel Bewegung auf dem Markt sehen und erwarten, dass Partnerschaften ein wichtiger Trend sein werden."
Im Jahr 2023 beobachtete sennder erneut einen starken Anstieg der Nachfrage nach grünen Transportlösungen. Dieser Trend wird 2024 anhalten.
Graham Major-Ex, Director Green Business & eMobility, sagte: "Angesichts wachsender gesetzlicher Anforderungen und des enormen Drucks von Verladern und Frachtführern in Richtung eines umweltfreundlichen Straßengüterverkehrs, der sich letztes Jahr in einem 6-fachen Anstieg der Nachfrage nach unseren grünen Transportlösungen niederschlug, lautet unsere klare Prognose für 2024: Emissionsarmer Transport wird weiter wachsen – 2024 wird das Jahr der fortschrittlichen Kraftstoffe und Elektro-Lkw."
Der vollständige Markt-Report kann hier abgerufen werden.
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Über sennder
sennder ist eine führende digitale Straßenspedition in Europa, die Verladern Zugriff auf eine vernetzte Flotte von tausenden von Lkw bietet. In einer traditionellen Branche konzentriert sich sennder auf die Digitalisierung und Automatisierung sämtlicher Straßenlogistikprozesse. Mit einem über 1,000 MitarbeiterInnen starken Team stellt sennder über 40,000 Lkw in Europa bereit, mit Zugang zu insgesamt über 120,000 Fahrzeugen. Durch den Einsatz der firmeneigenen Technologie baut sennder ein Ökosystem auf, das die Branche mit einem neuen Maß an Transparenz, Effizienz und Flexibilität ins 21. Jahrhundert führt. sennder wird von führenden Investoren unterstützt, darunter Baillie Gifford, Accel, Lakestar, HV Capital, Project A, Scania Growth Capital, und Poste Italiane. Darüber hinaus hat sich sennder mit den Branchenführern Scania und Siemens zusammengeschlossen, um Innovation und modernste Angebote zu gewährleisten.
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