Mit dem Ziel Europas Express-Logistikbranche zu digitalisieren verfolgen wir jeden Logistiktrend ganz genau. Gerade beim Thema Same-Day Delivery häufen sich derzeit die Pläne und Ideen zu technologischen Innovationen, um die Schnelligkeit und Flexibilität in der Letzten Meile sicher zu stellen. Einige Start-Ups wie Matternet oder Microdrones, aber auch Amazon oder DHL mit einem Millionen Forschungsprojekt haben es sich zur Aufgabe gemacht weltweit den Pakettransport zu revolutionieren - mit einer Technologie, die eigentlich aus dem Militär-Bereich kommt: die Drohne. Wir beleuchten das Thema genauer und wollen herausfinden, ob der fliegende Kurier die Zukunft der Paketzustellung ist.
Autonome Zustellung von Paketen
Drohnen sollen sich etwa für eilige Lieferungen in entlegene Gegenden eignen – beispielsweise für die Zustellung wichtiger Medikamente. Doch auch im städtischen Raum können Lieferungen per Drohne flexibel und innerhalb eines engen Zeitfensters zugestellt werden und sollen darüber hinaus den Straßenverkehr entlasten.
Das alles soll völlig selbstständig funktionieren: 40 Stundenkilometer schnell und 60 Meter hoch werden die Drohnen fliegen, auch bei Wind und Regen. Kein Pilot wird benötigt, kein Bodenpersonal; einmal aktiviert, agiert das System autonom - so in der Theorie.
Rechtliche Hürden und Sicherheitsbedenken
So gibt es zwar Fortschritte in der Drohnentechnik, aber noch erhebliche rechtliche Hürden und Sicherheitsbedenken, die den praktischen Einsatz der Logistik-Drohnen hindern. Diese Probleme sind vielfältig:
Drohnen haben derzeit ein Eigengewicht von ca.15 Kg. Das Maximalgewicht der Fracht beträgt 2,5 Kg, welches den Einsatz der Drohnen für bestimmte Warengruppen ausschließt.
Die maximal Distanz pro Lieferung beträgt derzeit 16 km.
Die Anschaffung und der Betrieb einer Lieferdrohne sind sehr kostspielig.
Ein Flug mit Drohnen außerhalb der Sichtweite des Piloten ist in Deutschland derzeit rechtlich nicht möglich.
Diese Lieferdrohnen sind dann nicht mehr als Mikro- oder Kleindrohnen zu bezeichnen und müssten mit zusätzlicher Sicherheitstechnik ausgestattet werden, etwa Anti-Kollisionsradar. Das würde wiederum die Nutzlast einschränken.
Ist die Drohnenlieferung zukunftsträchtig?
Die Lieferung per Drohne nimmt sich dem viel diskutierten Thema der individuellen und flexiblen Paketzustellung an. Viele Kunden wünschen sich neben der schnellen Lieferung, dass ihre Pakete ohne Umwege und zeitlich komfortabel bei Ihnen abgeliefert werden. Neben den rechtlichen Hürden, bleiben jedoch weitere Fragen offen. Wie gestaltet sich zum Beispiel die Ablieferung, wenn die Drohne durch eine Tür oder ein Fenster fliegen soll? Was passiert mit dem Paket, wenn der Kunde nicht da ist?
Und auch einige Experten zweifeln die Autonomie der Lieferdrohnen an, denn selbst GPS, das von den Navigationssystemen im Auto verwendet wird, reicht für ein exaktes Anfliegen gezielter Stellen nicht aus. Einige experimentelle Testlieferungen per Drohne im ländlichen Raum verliefen jedoch bereits positiv. Wie sich diese einmal ins Stadtbild integrieren lassen bzw. ob es überhaupt soweit kommt, bleibt abzuwarten.
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